Aus aktuellem Anlass möchte auch ich auf die Zerstörung des Kulturerbes im Irak eingehen. Seit Anfang Juni 2014 regiert der IS in Mosul im Norden des Iraks. Nachdem bereits eine Vielzahl von Kulturerbestätten in Syrien zerstört oder beschädigt wurden, wendet sich der IS aktuell der Vernichtung archäologischer Zeugnisse im Norden des Iraks zu.
Links im Bild ein Jesiden-Schrein, rechts die Al-Nuri Moschee von Mosul; die konnte vermutlich durch den Widerstand der Bewohner Mosuls vor der Zerstörung bewahrt bleiben.
Das Bild stammt aus besseren Tagen. Genauer: aus dem Jahr 1932. Ein Jahr, in dem das Königreich Irak unter König Faisal I. als eigenständiger Staat in den Völkerbund aufgenommen wurde; allerdings blieb die britische Militärpräsenz bestehen.
Das Museum von Mosul, Nimrud, Hatra…es ist wohl erst der Beginn einer Liste vom IS zerstörter Stätten im Nordirak. Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab!
Es drängen sich mehrere Fragen auf:
- Was ist nun mit der Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu den Zerstörungen in Mossul, wie sie UNESCO- Generaldirektorin Irina Bokova eingefordert hat? Was wird diese bringen?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem UN-Handelsverbot für archäologische Funde aus den unter IS-Einfluss stehenden Gebieten und den jüngsten Zerstörungen bspw. in Nimrud? Was bringt das Handelsverbot im Detail? Hätte man die aktuellen „Racheaktionen“ des IS vorhersehen können?
- Gibt es außer Stellungnamen substanzielle Konzepte, wie man den destruktiven Strategien des IS begegnen kann?
- Wer gebietet dem Antiquitätenhandel ernsthaft Einhalt? Liegt hierfür in der Schweiz wieder einmal des Pudels Kern?
Écr. l’inf…