Denkmalpflege im Treibsand – Was es heißt, eine Denkmalpflegerin zu sein? Ein Pamphlet als Weihnachtsgabe nach und vor einem Jahr der Brüche.
Es ist ein wenig wie im Roman -„Treibsand“ von Henning Mankell, nur dass mich Adam früh am Morgen des 16. Dezembers zu einer Tankstelle fuhr, an der ich kein Auto mietete. Auch hatte ich keinen Unfall und keinen Krebs. Dafür misstraute ich von da an meinem ach so unfallfreien und gesunden denkmalpflegerischen Treiben.
Immer wieder wussten nur wir, was gut für die Betroffenen der Denkmalpflege – nicht ihre Akteure – gut war, wir diktierten es sorgsam. Durch Recht zu Gerechtigkeit? Wir fragten sie nicht, allenfalls belehrten oder berauschten wir sie.
Was wenn die da draußen nicht mehr stumm und untertänig einwilligen würden, nicht mehr zahlen würden für unsere konservatorischen Gelüste? Wenn endlich Juristen und Controller über uns herfielen mit ihren Skalpellen, unser Erinnerungsstreben zu sanktionieren, dass es sich nicht rechnete? Denn: Rechnet es sich? Wird einst die Zeit selbst sich noch erinnern?
Was sich ändern muss
Es muss sich etwas ändern! Wir sollten fragen: „Waren Sie Zufrieden mit der Betreuung durch Ihre Denkmalpflegerin?“ oder „Würden Sie die Zusammenarbeit mit den Denkmalpflegern einem Kollegen weiterempfehlen?“ Kundenzufriedenheit gehört zu den wichtigsten Qualitätskriterien eines Dienstleisters oder – wie es auch genannt wird – Trägers öffentlicher Belange. Wie wäre es mit einem Rating!? Auch um den Preis, dass die ein Koryphäe oder die andere Kapazität wankt und nicht mehr messbar ist.
Zwischen Kollegen mit selbstvergessenem Pflegesyndrom und arglistigen Kanaillen ist es nicht einfach, sich treu zu bleiben. Und wir sollten nicht so tun, als das wir – zumindest nach einigem Nachdenken – wirklich ausschließen könnten, dass einst nur noch Atommüll und Voyager von uns bleiben werden.
Wir leben schließlich in Atempausen.